Ein Supermarkt, der erst einmal eine Mitgliedsgebühr kassiert, bevor er die Shopper in den Laden lässt? Das hört sich unwahrscheinlich an – aber genau so funktioniert COSTCO. Denn hier darf jeder und jede zum Großhandelspreis einkaufen. Die Auswahl ist zwar eher beschränkt und die Produktpalette ändert sich ständig, aber dafür sind grundsätzlich Markenprodukte im Angebot. Damit setzt sich Costco von seiner größten Konkurrenz ab, der ähnlich organisierten Supermarktkette Sam’s Club, die zum Wal-Mart-Imperium gehört. Und noch ein wesentlicher Unterschied: Im Gegensatz zu Wal-Mart werden die Angestellten bei Costco ordentlich bezahlt und haben eine anständige Krankenversicherung, sogar bei Teilzeitbeschäftigung. Das zahlt sich offenbar aus, denn die Costco Wholesale Corporation kann demnächst ihr 25-jähriges Bestehen feiern.
Regalinspektion: Costco ist eine so genannte Warehouse Club Chain, und genauso sehen die Märkte auch aus, nämlich wie große Lagerhallen. Der Kunde wuchtet die gewünschte Palette Suppendosen oder die Kiste mit Orangen in seinen Einkaufswagen, und irgendwann kommt der Gabelstapler und holt Nachschub von ganz oben. Bei Costco wird nämlich hoch gestapelt. Es sieht aber trotzdem hübsch ordentlich und aufgeräumt aus – außer vielleicht an Großkampftagen, etwa vor Thanksgiving. Dann wirken vor allem die Kühlregale ziemlich zerzaust.
Einkaufszettel: Nicht jeder Haushalt braucht Pizzen in Wagenradgröße, Säcke voll Reis und kanisterweise Öl. Die Zielgruppe für etliche Produkte sind in erster Linie Restaurantbetreiber, das ist nicht zu übersehen. Aber eine ganze Menge leckerer Dinge sind auch in Packungsgrößen erhältlich, die sich im Kühlschrank eines Singles gut machen – die Mozzarellabällchen im Doppelpack etwa oder die oben bereits erwähnten Suppen. Dann hat man immer etwas im Haus, auch wenn der kulinarische Notfall eintritt. Ganz unentbehrlich ist der Laden, wenn es etwas zum Feiern gibt. Auf wie viel Graduation-Partys gab es wohl die sagenhaften Shrimps von Costco, die sich auf dem Vorspeisenbüffet so gut machen? Dazu knusprig-frisches Baguette: Das Brot schmeckt wirklich anständig, und man muss sich dafür nicht ruinieren. Es lässt sich auch gut einfrieren.
Preisschildchen: Costco ist unschlagbar preiswert. Wem es etwa vor den Käsepreisen bei Whole Foods graust, kann hier französischen Comté oder Schweizer Emmentaler weitaus günstiger erwerben. Das gilt nicht nur für Lebensmittel: Auch Fernseher, Computer oder Kameras sind einen Preisvergleich wert. Immer bei sehr begrenztem Angebot, wohlgemerkt. Ziemlich unschlagbar ist Costco bei – ja, wirklich – Autoreifen. Und der Service ist hervorragend. Stichwort Auto: Manche nutzen das Plastik-Mitgliedskärtchen überhaupt nur, um damit tanken zu gehen. Die Costco-Tankstellen haben häufig den günstigsten Sprit in Metro Detroit. Wer möchte, kann allerdings auch ganz viel Geld ausgeben: Der Diamantring für 36.000 Dollar im Online-Angebot ist bestimmt ebenfalls eine Art von Schnäppchen.
Frischetheke: Ein ganzes Rinderfilet gefällig? Oder eine Seite Schweinerippchen? Kein Wunder, dass die Kühltheke bei Costco etwas länger ist als anderswo – da liegt viel drin. Bei den fertig zubereiteten Speisen, dass muss hier auch gesagt werden, ist die Qualität allerdings sehr unterschiedlich. Die Sushi sind schlicht ungenießbar, die Wraps naja, die gebratenen Hähnchen ziemlich okay. Was sich absolut lohnt, ist die Fischtheke: Darin findet man nicht selten Wildlachs aus Alaska und Dungeness Crab von der Westküste. Und der Räucherlachs ist einfach traumhaft.
Alles Bio oder was? Bio-Produkte sind schwer im Kommen, auch bei Costco. Manche Leute gehen überhaupt nur dorthin, um den Organic Spring Salad in der großen Plastikschale zu kaufen. Dabei bleibt es allerdings meistens nicht.
Website: www.costco.com
Wo wir sonst noch mit dem Einkaufswagen herumgekurvt sind: Testkauf - die Serie
Costco
Detroit
sceneDetroit
Friday, June 13, 2008
Testkauf: Costco
Posted by cornet at 10:00 AM
Categories: Shopping Bag
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