Friday, July 20, 2007

Bewerbungsprozess in den USA

Der amerikanische Bewerbungsprozess entscheidet sich etwas vom deutschen. Der erste Schritt ist die Zusendung eines Resumees als Initiativbewerbung oder auf eine Stellenanzeige. Die meisten Firmen bevorzugen heutzutage die Zusendung per Email oder Online Formular. Darauf folgt meist ein erstes (dem Anschein nach sehr informelles und kurzes) Telefoninterview. Verlaeuft dies erfolgreich, koennen noch ein, zwei oder sogar mehr Telefoninterviews mit unterschiedlichen Personen folgen. Danach wird man zu einem ersten persoenlichen Gespraech eingeladen, welches je nach Unternehmen 1 bis 3 Stunden dauern kann.

Es ist nicht ungewoehnlich, dass man zu diesem ersten Gespraech seine Ausweispapiere, evtl. auch die Arbeitserlaubnis und Hochschulzeugnisse mitbringen muss. Haeufig folgt dem persoenlichen Gespraech ein kurzer schriftlicher Test, der je nach Branche sehr unterschiedlich aussehen kann. Nach einem erfolgreichen ersten persoenlichen Erscheinen in der Firma wird man manchmal zu einem zweiten Vorstellungsgespraech eingeladen. Es kann also einige Zeit dauern, bis man das erste tatsaechliche Angebot in den Haenden haelt. Dieses Angebot wird einem schriftlich zugestellt und ist wie so vieles in den USA Verhandlungssache. Es ist durchaus ueblich, nicht das erste Angebot anzunehmen, sondern das jaehrliche Gehalt oder den Bonus nachzuverhandeln.

Der Bewerbungsprozess kann ziemlich zeitaufwendig sein und erscheint einem haeufig etwas unstrukturiert. Spaetestens, wenn man mit der dritten Person telefoniert hat und immer wieder das Gleiche erzaehlen musste, kann man schon ungeduldig werden. Aber amerikanische Firmen pflegen Ihren Bewerberpool und auch wenn man genau in diesem Moment das Gefuehl hat, dass es mit der Bewerbung nichts wird, seien Sie nicht ueberrascht, wenn Sie nach Wochen oder Monaten einen Anruf mit der Bitte um ein weiteres Interview erhalten. Die Firmen sind staendig auf der Suche nach guten Leuten und durch das Kuendigungssystem in den USA kann Bedarf schneller entstehen, als man denkt.

Was auch hilft ist: erzaehlen Sie so vielen Leuten wie moeglich von Ihrer Jobsuche. Sie werden erstaunt sein, wie viele Jobs durch Mund-zu-Mund-Propaganda und über Beziehungen vergeben werden. Das ist natuerlich fuer gerade hier angekommene Deutsche etwas ungerecht, aber auch wir haben unser Netzwerk. Und auch Amerikaner sind sehr hilfsbereit und offen, wenn es um Tips bezueglich offener Stellen geht. Seien Sie also nicht schuechtern, aber auch auch nicht enttaeuscht, wenn aus Versprechungen erst einmal nichts wird.

Durchhaltevermoegen und eine positive Einstellung sind der Schluessel zu Ihrem Traumjob!


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