Friday, May 30, 2008

Testkauf: Wal-Mart

Welche Ladenkette ist die größte, die am weitesten verbreitete, die mit dem größten Umsatz, den meisten Angestellten, der größten Auswahl? Ganz klar, das ist WAL-MART. In vielerlei Hinsicht ist Wal-Mart typisch für die USA. Hier versammeln sich alle Superlative. Und welches Land, wenn nicht die USA, liebt und lebt den Superlativ? Andere Läden werben auch mit „Meist-Slogans“, aber nur bei Wal-Mart stimmen sie tatsächlich. Leider stimmen auch die negativen „Meists“. Wal-Mart macht immer wieder Schlagzeilen wegen seiner unsozialen Personalpolitik.

Wenn man in einen Wal-Mart geht, hat man den Eindruck, man besucht eine kleine Stadt. Ein riesiger Betonklotz wäre Downtown. Darum herum reihen sich Grünflächen (auf denen hier in Michigan nicht selten Goose watscheln), und natürlich gibt es ein riesiges Parkplatz-Meer, auf dem viele SUVs schwimmen.

Filialen: Man muss bei Wal-Mart nicht sagen wo sich eine Filiale befindet, weil es eines seiner Markenzeichen ist, dass er überall zu finden ist. Ich besuche gern die Supercenter, weil sie besonders riesig sind. In diesen Wal-Mart-Städten wird vom Auto über den Menschen, das Haus bis hin zum Garten jeder versorgt. Hier soll es aber nur ums Essen gehen. Deshalb wähle ich den Stadtteil „Food Center“.

Regalinspektion: Man findet alles, was das Herz begehrt. Die Produkte sind auf vier Regalfächern verteilt gut übersichtlich arrangiert. Die Gänge zwischen den Regalen sind so breit, dass eine Mutter mit Kinderwagen ohne Probleme an einem Rollstuhlfahrer vorbeikommt. Ich würde sogar soweit gehen, sie als Autobahn unter den Supermarktgängen zu bezeichnen.

Personal: In jeder Regalreihe steht ein eifriger Angestellter und sorgt für Nachschub. Seit Juni 2007 hat sich Wal-Mart von den charakteristischen blauen Westen verabschiedet und ist zu wesentlich schöneren und sicherlich bequemeren Poloshirts übergegangen. Ob die neuen Shirts über manch schlechte Arbeitsbedingung oder unsoziale Vertragsklausel hinwegtrösten, bleibt dahin gestellt.

Preisschildchen: Der Kunde kommt zu Wal-Mart aus zwei Gründen. Es gibt fast alles und man kann sparen. Getreu dem Motto „Save money, live better“ kann man hier wirklich viel kaufen und viel sparen... Und besser leben? Tatsache ist, dass Wal-Mart, bei kontinuierlich steigenden Lebensmittelpreisen, für viele Menschen eine günstige Alternative darstellt.

Frischetheke: Auch wenn die Quantität im Zentrum steht - man kann Qualität zu einem guten Preis bekommen. Riesige grüne Schilder vermitteln ein Markt-Feeling und lassen einen vergessen, dass die Produkte nicht organic sind. Alles sieht frisch aus. Importierter Käse (aus Holland, Frankreich etc.) ist hier sehr günstig. Auch Salat, Obst und Gemüse sehen sehr gut aus und schmecken dementsprechend. Fleisch wird in riesigen Packungen und zu extrem günstigen Preisen verkauft.

Packungsgrößen: Vieles bekommt man hier dann besonders günstig, wenn man es in riesigen Verpackungseinheiten kauft. Wein in 1,5-Liter-Flaschen kostet zum Beispiel genauso viel, wie eine 0,75-Liter-Flasche in vergleichbaren Läden (Meijer). Auch bei Cereals kann man besonders sparen, wenn man einen 637-Gramm-Sack kauft. Wal-Mart denkt eben an die amerikanische Großfamilie.

Sonstiges: Die Schokoladenauswahl lässt süße Herzen höher schlagen. Wer Schweizer Schokolade liebt, ist hier richtig!

Websites: www.walmart.com und walmartstores.com

Wo wir sonst noch mit dem Einkaufswagen herumgekurvt sind: Testkauf - die Serie



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